Das diabetische Fußsyndrom (DFS) wird international als "Infektion, Ulzeration der Gewebszerstörung am Fuß eines Menschen mit Diabetes mellitus in Verbindung mit neurologischen Störungen und/oder einer PAVK“ definiert.
Diabetes mellitus ist die Grunderkrankung bei einem diabetischen Fußsyndom, aber auch eine diabetisbedingte Polyneuropathie kann ein DFS verursachen. Beim Diabetes mellitus kommt es zu einer Störung der großen und kleien Blutgefäße, diese verstopfen und können die Zellen nicht mehr mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. Dadruch wird das Gewebe weniger versorgt und die kleinste Wunde verheilt nur mehr sehr langsam.
Bei der diabetischen Polyneuropathie (gestörte Nervenreizweiterleitung) kann zu einem DFS führen, da die Wahrnehmung und Schmerzweiterleitung gestört oder gar nicht mehr vorhanden ist. Weiters werden die Muskelfunktionen beeinträchtigt und es kann zum Beispiel zu Krallenzehen oder einen Hallux valgus kommen. Der erhabene Knochen drückt gegen die darüber liegende Haut, welches sich zu einer Druckstelle entwickeln kann und vom Betroffenen gar nicht bemerkt wird, da kein Schmerz empfunden wird. Die kleinste unbemerkte Wunde kann schnell zu einer Brutstätte für Bakterien werden und eine Infektion auslösen, welche in späterer Folge auf Knochen und Gelenke übergreifen kann.
Durch die Minderversorgung des Gewebes und somit auch der Knochen kann es auch zu einer Schwäche der Knochen kommen. Bei der Charcot-Arthrophatie stirbt Knochengewebe teilweise ab und der Fuß kann völlig zusammenbrechen. Da diese auf Grund der gestörten Reizweiterleitung keine Schmerzen bereitet, diese Erkrankung schwer zu erkennen.
Morbach S, Müller E, Reike H, Risse A, Rümenapf G, Spraul M (2017) Diabetisches Fußsyndrom. Diabetol Stoffwechs 12(2)